Trotz der in den Medien immer wieder angeheizten Diskussion um die wissenschaftliche Beweisbarkeit der Homöopathie erfreut sich dieser wichtige Sektor der Alternativmedizin im deutschsprachigen Bereich einer zunehmenden Bedeutung und Beliebtheit. Dies zeigen alle Umfragen und Studien.
Beispielsweise wurde in der Schweiz im Jahre 2009 durch Volksabstimmung ein Zusatz zur Verfassung beschlossen, wonach die Staatsorgane für eine angemessene Berücksichtigung der Komplementärmedizin zu sorgen hätten. Und in Deutschland wurden 1976 mit dem Arzneimittelgesetz die „Besonderen Therapierichtungen“ wie Homöopathie, Phytotherapie und Anthroposophische Medizin anerkannt.
In einer vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller in Auftrag gegebenen Allensbach-Studie von 2009 wurden die Bekanntheit, die Verwendung und das Image von Homöopathika untersucht. Befragt wurden 1800 Personen ab 16 Jahren. Fast alle Deutschen (92 Prozent) kennen heute homöopathische Arzneimittel. Noch vor rund 30 Jahren waren es nur 76 Prozent. Überrascht zeigte sich der Studienleiter de Sombre besonders über das Ergebnis, dass jeder sechste Bürger homöopathische Arzneien spontan über das Verdünnungs- oder Ähnlichkeitsprinzip charakterisierte. Hatte 1970 erst knapp jeder vierte Westdeutsche schon einmal homöopathische Mittel genommen, sind es heute mit 57 % mehr als doppelt so viele. Den „überzeugten Verwendern" (25 %), die ohne Einschränkung von der Wirksamkeit überzeugt sind, stehen 2 % der Bevölkerung gegenüber, die Homöopathika verwendet haben, aber vom Nutzen enttäuscht sind und die Präparate als unwirksam einstufen. Die „pragmatischen Verwender" (26 %) nutzen zwar auch diese Mittel, enthalten sich aber eines Wirksamkeitsurteils. Die überwiegende Mehrheit der Nichtverwender kann sich vorstellen, in Zukunft Homöopathika zu nutzen. Nur 14 % der Bevölkerung lehnen es - ohne über eigene Erfahrungen zu verfügen - ausdrücklich ab, homöopathische Arzneimittel zu verwenden.
Und eine Forsa-Umfrage aus dem Juli 2010 unter 2000 Bundesbürgern zeigt sehr ähnliche Ergebnisse. Danach hat knapp jeder zweite Deutsche schon Erfahrungen mit Homöopathie bzw. mit der Verwendung homöopathischer Arzneimittel gemacht. 30 Prozent dieser erfahrenen Verwender greifen bei Beschwerden sogar häufig oder fast immer auf homöopathische Arzneien zurück. Die gesamte Verwender-Gruppe ist zu 80 Prozent mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit der Homöopathika zufrieden bis sehr zufrieden, die „Häufig-Verwender“ sogar zu 98 Prozent. Entgegen vielen pessimistischen Erwartungen lassen sich die Homöopathie-Nutzer durch die jüngste Debatte kaum verunsichern. Bei 90 Prozent von ihnen blieb das Vertrauen in die Homöopathie erhalten, und bei den Häufig-Verwendern sind es sogar 98 Prozent, die sich nicht beirren ließen.
Quelle: Pressemitteilungen der Deutschen Homöopathie-Union (DHU), 22.7.2010