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Ein Artikel von Anne Schadde

Im vergangenen Jahr beschäftigte ich mich ausführlich mit den homöopathischen Arzneien aus der Familie der Gräser und entwickelte Hypothesen einer möglichen Zuordnung zu den verschiedenen Miasmen.

Die Gräser gehören zu den Monokotyledonen - Commeliniden.

Zu Gruppe der Monokotyledonen, gehören viele Wasserpflanzen oder Pflanzen aus feuchten Gegenden oder aus extremer Trockenheit. Das Wurzelsystem ist gering ausgebildet.

„Gräser sind Lichtpflanzen, in die Erde eingestossene, dort Wurzel schlagende Lichtspeere“ (1/Pelikan)

1/Pelikan Wilhelm, Heilpflanzenkunde II, Verlag am Goetheanum, 2005, Seite 68

Süßgrasgewächse (Familie Poaceae/Graminae), Ordnung: Poales/Graminales, z.B. Bambus, Getreidearten usw.

Sauergrasgewächse (Familie Cyperaceae), Ordnung: Cyperales, z.B. Papyrus…

Süßgräser haben lange schmale Blätter mit parallelen Adern, eine runden, oft hohlen Stiel, durch Knoten gegliedert, mit unauffälligen Blüten (Rispe oder Ähre). Sie sind Pflanzen der Savanne, Prärie, Steppe (verhindern das Austrocknen des Bodens).

In dieser Pflanzenfamilie befinden sich die Getreide, die Grundnahrungsmittel der Menschen und in Weiden und Wiesen als Futter/Lebensgrundlage für die Tiere. Sie haben eine nährende Funktion. Sie stehen in Gruppen (Familie und Ernährung sind wichtige Themen), bilden Horste, d.h. stehen eng beieinander..

Die Zellwände der Gräser sind reich an Silicea, das stabilisierende Attribute hat, um vor Pilzbefall zu schützen, aber gleichzeitig eine gewisse Starre, Steifheit oder Stacheligkeit hervorbringt. Berührung kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Jeder Halm ist vereinzelt, aufrecht, stabil, schwingt hin und her (Gleichgewicht? Schwindel?), stehen still, aber mit geringster Luftbewegung beugen sie sich, sind dadurch flexibel und reaktiv. Sie werden durch den Wind bestäubt, haben viele Samen (viel oder wenig Nahrung? Hunger oder Überfütterung?) Sie wachsen nicht in die Breite sondern in die Länge. Gras, kommt vom indogermanischen Ghr, mit der Bedeutung wachsen (englisch grow) und Farbe Grün.

Die Halme der Sauergräser sind nicht durch Knoten gegliedert, z.B. Riedgräser und Binsengewächse.

Gras als Metapher:

  • Dem Gras beim Wachsen zusehen (Langeweile)
  • Gras rauchen (Marihuana)
  • In Gras beissen (sterben
  • Bis Gras darüber gewachsen ist (bis alles längst vergessen ist)
  • Da wächst kein Gras mehr (da ist alles komplett zerstört)
  • Das Gras wachsen hören (starke Sinnesschärfe)

Homöopathie (mögliche Indikationen) Allergien: Heuschnupfen, Heuasthma; Urticaria, allergische Dermatitis, Verdauungsprobleme (Unverträglichkeiten) Nervenerkrankungen (Zittern, Schwindel) Wirbelsäulen, Nackenbeschwerden

Reizworte für Gräser: stabil, stark, aufrecht, grundiert, verwurzelt, steif, gerade, Stütze, Halt, Pflicht versus schwach, verseht, verbogen, schwankend, lenkbar, zerlegbar, zerbrechend, locker, leicht, zerzaust durch Wind/Luft

Reizworte der Empfindung: brennend, schneiden, jucken, Nadeln, perforieren, lochen, gespitzt, stoßen, zerstechen, durchstechen, durchbohren, stachelig, gereizt, Stift/Stock/Stab, Splitter, Dorn, Widerhaken, Stich, klingen, krabbeln, kitzeln.

Menschliche Entsprechungen: ausgeschlossen, schwach, schlaff, zittern, benötigen Unterstützung, müssen anlehnen, wie betrunken, Schwindel, keine Konzentration, Verwirrung, vergesslich, Apathie, Ermüdung, fühlen sich überlastet (nach Geburt wie Sepia z.B.), Wind verbessert oder verschlechtert, trockene schuppige Haut, brüchige Nägel, biegsam, geschmeidig, flexibel, Hyperaktivität, Ehrgeiz.

Die Familie der Süßgräser (Poaceae) Bambus arundinacea Bambus mit starker Kieselsäurespeicherung und der Tendenz zu verholzen, steinhart zu werden und trotzdem elastisch zu bleiben. Bambus hat viele Knoten, die Zwischenräume sind hohl. Wird verwendet zum Stabilisieren, Stützen anderer Pflanzen. Bambus hat bescheidene Blüten.

In der homöopathischen Studie Bambus (2/Schuster) berichtet der Autor u.a. von Bambus als Symbol für die Kunst des Überlebens, der Bescheidenheit, vom Alter, von Elastizität im Sinne von Anspannung, Verspannung und Steifigkeit oder auch Hypermobilität der Wirbelsäule (sowohl im Körper als auch in der Psyche) mit Bemerkungen „will Ballast abwerfen“, „möchte nicht für alles und jedes verantwortlich sein“. Damit also ein Mittel für Stress- und Burnout-Syndrom, berufliche Überlastung (Bambus wächst schnell) und Kräftezerfall durch Überforderung, auszehrende Lebensweise, Pflege, hektisches Leben, während und nach Schwangerschaft, PMS, Dysmenorrhoe usw. Dadurch entsteht ein „Durchhängezustand“: möchte weglaufen, nichts mehr hören und sehen, nur noch rumgammeln, tägliche Pflichten sind wie ein Rucksack.

Empfindungen: gefangen, überfordert, Stress, eingeengt, jeder Freiheit beraubt, alles wachst mir über den Kopf, kann nicht mehr lachen, keine Konzentration mehr, vergesslich, macht Fehler, Stange, Stock, Stab, festgehalten, Zittern, Zusammensacken, hohle, schwer schwach, leer, verwirrrt.

In der Volksmedizin wurde Bambus bei Uterusleiden, Bluterkrankungen, als Wurmmittel, bei Gelenkentzündungen, Ohrenerkrankungen usw. angewendet, wirkt auf Hypophyse und Hormonsystem.

2/ Schuster, Bernd, Bambus, Kentgesellschaft, Kronberg, 1996

In der Volksmedizin wurde Bambus bei Uterusleiden, Bluterkrankungen, als Wurmmittel, bei Gelenkentzündungen, Ohrenerkrankungen usw. angewendet, wirkt auf Hypophyse und Hormonsystem.

Medizinische Begriffe: Bamboo-Spine = Mb. Bechterew, Bambus-Rippen bei Glasknochenkrankheit.

Auf der körperlichen Ebene: Verspannungen Versteifungen, starre Schmerzen, wie eingerostet, Stange im Rücken, schmerzhafte Spannung, muss stützen, Schwäche, Unsicherheit, Schwindel; als ob Boden schwankt, Verlangen, Kopf anzulehnen, extrem frostig, empfindlich auf Zugluft und Kälte.

Zusammenfassung Bambus: Instabilität, auseinanderbrechen/Fallen, schwankend, Balance suchend, steif, starr im aussen, Stab/Stock/stechend, durchbohrend, zerspringen, weil so steif (crcks), Eiseskälte

Oryza sativa - Reis (3/Israel) 

Reis dient der Grundversorgung, steht im Wasser, braucht viel Zuwendung Routinearbeit, wird von Hand gepflanzt, ständig sich wiederholende mühsame Arbeit

Homöopathie: Gewissenhaftigkeit, Zwanghaftigkeit, halten sich an Kleinigkeiten fest (= kontrollieren), sind pingelig, ordentlich Müdigkeit, Erschöpfung, keine Energie, als ob in Ohnmacht fallen, keine Balance halten können Verlust der Orientierung Entscheidungsunfähigkeit, unkonzentriert, verwirrt, vergesslich „mein Hirn ist wie gekneteter Teig“ Schwindel, Schwanken: muss sich setzen Verlassenheitsgefühl (Wahnidee: vernachlässigt, missverstanden, nicht anerkannt, in Not) Allergien: jucken, kribbeln, krabbeln, stechen, brennen, als ob Pfeffer auf der Haut, brennen im Magen mit Übelkeit und Druck, Diarrhö, Ernährungsstörungen

3/ Homöopathische Prüfungen in Israel. Peter Friedrich/Deutschland

Stigmata maydis - Mais - Zea (4/Israel) Fülle, Überfluss, Reichtum

Foto: Stigmata maydis, bezogen von www.wikipedia.org

Homöopathie: ärgerlich, kritisch, feindlich, reizbar, verwirrt, nicht fokussiert, unterdrückter Zorn, es kommt raus, heisser Kopf, kocht, Streit, Zorn, Wut Steinbildung (Niere) chronische Blasen-Entzündungen

4/ Homöopathische Prüfungen in Israel

Triticum vulgare - Weizen - (5/Israel) Weizen ist Grundnahrungsmittel. Urweizen, die Mutter unseres Weizens, ist Emmer. Weizen muss gemahlen werden (unähnlich Reis), d.h. er muss bearbeitet werden. Der Beruf des Müllers hatte früher wenig Anerkennung, nicht gut bezahlt trotz harter Arbeitsleistung. Getreide ist Fruchtbarkeit, Sizilien die Kornkammer des römischen Reiches (Bibel: Speicher füllen).

Homöopathie: Keine Freude, kein Enthusiasmus, Melancholie, keine Kommunikation, ruhig, introvertiert, muss mich und andere ernähren, niemand tut was für mich, Geld/Erbe: nichts bekommen zu haben, keine Unterstützung. Verlangen nach Brot und Kohlehydraten, man muss sich anstrengen (wird erst süss wenn man lange kaut). Verdauungstrakt: Übelkeit, Diarrhoe, Magenschmerzen) allergische Reaktionen auf weisses Mehl, Juckreiz, Brennen, Allergien.

5/ Homöopathische Prüfungen in Israel

Arundo - Schilfgras (verschiedene Arten) Die Pflanze liebt feuchte Standorte (Küsten, Flüsse, Seeufer, Sümpfe) wird benutzt für Matten, Körbe, Stängel verwendet für Stifte, Instrumente (Oboe, Fagott, Panflöte) Das Schilfgras wächst so schnell, dass es andere Pflanzen verdrängt, eine der am schnellsten wachsenden Pflanzen der Welt.

Homöopathie (6/Allen, Kent, Hering): Allergien mit Juckreiz, Sticheln, Brennen und mit viel Schnupfen, Schleim, Speichel (von allem zu viel: Milch in der Brust, Sexualtrieb usw.) Ruhelosigkeit, Instabilität, fröhlich, albern, immer zu spät.

6/ Allen, Hering, Kent, Homöopathische Prüfungen

Saccharum offininale (album) - Zuckerrohr (7/Israel)

Zuckerrohr ähnelt Bambus, ist nicht hohl, hat den süssen Saft. Dioskurides verschrieb des gebrechlichen Menschen.

Homöopathie: Schwere, Steifheit, Leeregefühl, Schwäche, Zittern, Auszehrung, Schwindel als ob Bett sinkt, schwanken Mangel an Zuwendung (nicht geliebt, vernachlässigt, verlassen, isoliert) Verzweifelte Suche nach Liebe und Zuwendung, sucht Aufmerksamkeit, ist besitzergreifend, unzufrieden schwankender Zuckerstoffwechsel, dadurch starkes Verlangen nach Süßigkeiten orales Bedürfnis: Finger im Mund, Daumenlutschen (Clarke: verwöhnte launische Kinder, die an den Finger lutschen lutschen) Anorexie, Bulimie, Diabetes Ruhelosigkeit, es fehlt was, Energie ist nicht in Balance alternierende emotionale Zustände:

  • Verlangen Zuwendung und dann Verweigerung
  • sanft, launisch, labil bis hysterisch, ärgerlich, reizbar
  • Periodizität Empfindungen: jucken, stechen, kribbeln, krabbeln, brennen, scharf

7/ Homöopathische Prüfungen in Israel

Avena sativa - Hafer Ist ein Grundnahrungsmittel für Pferde, ist beruhigende Nahrung oder auch ein Energieschub Hafer schleimt ein (Hafertee bei Magenbeschwerden) Hafer nimmt man wenn die Eisenspeicher leer sind Hafer blüht mit absteigender Sonne (Mittel für die alternden Menschen?) Metapher: vom Hafer gestochen = wildes Verhalten, schwer zu bändigen, übermütig

Homöopathie: Vergiftung durch Alkohol und Narkosemittel, Gereiztheit Stress, Nervenschwäche, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen: Schulprobleme, Überanstrengung des Gehirns ZNS-Symptome: Parkinson, Chorea, Epilepsie, Taubheit der Beine, Alters-Zittern Schwach, alt, abgemagert (auch Kinder), Hinken bei Gehen, als ob Fußfessel Empfindung: Zittern, Zucken, brennen, jucken

Poa annua (8/)

Homöopathie: abgeschaltet, abgestumpft, Müdigkeit, Lethargie, Demenz Allergie: Brennen Kribbeln, kritzeln Empfindungen: Stechen, Stich, Pflock, Dolch, erstarrt, steif

Cynodon-dactylon = Hundszahngras ist ein Gewürz, zitronenartig mit Rosenduft wirkt intensiv reinigend, aufhellend

 Foto: Illustration Hundezahn, Cynodon dactylon, bezogen von www.wikipedia.org

Homöopathie: Schwäche, Zittern, Schwindel, Sensibilitätsstörungen als ob elektrische Schocks, zucken, Tendenz zu fallen

Cymbopogon citratus = Lemongras ist ein Gewürz, zitronenartig mit Rosenduft wirkt intensiv reinigend, aufhellend

Homöopathie: Schwäche, Zittern, Schwindel, Sensibilitätsstörungen als ob elektrische Schocks, zucken, Tendenz zu fallen

Anantherum - Vetiver - Süßgras - Andropogon muricatus - Cuscus grass Das Gras wird angebaut, um drohende Bodenerosion zu vermeiden. Die Wurzeln halten den Boden feucht und können ihn entgiften. Das getrocknete Kraut wird benutzt als Räucherwerk und wegen des bitteren, balsamischen Geruches für die Parfümherstellung benutzt.

Homöopathie: Gemüt - Haut - Drüsen Unruhe, Zwangshandlungen, Monomanie, ADHS?, suicidal, zerstörerisch, Verrücktheit (Rubrik im Repertorium: Monomania: going out, dressing in a grotesque manner) Brennende Hitze - Eiseskälte, Wind verschlechtert Schwäche, Ohnmacht, Fallen Ischialgie, Neuralien, Knochenschmerzen Jucken, brennen, krabbeln

Lolium temulentum - Schwindelhafer Wächst oft in Kornfeldern; Lolium wird kontaminiert durch einen Pilz, der Rauscheffekte erzeugt. Aus diesem Grund wurde Lolium dem Bier zugefügt. Homöopathie: narkotisch, schläfrig, schwindelerregend, Gangstörung mit Stolpern und schwankendem Gang oder mit Konvulsionen, Spasmen und Pupillendilatation. Körpertemperatur herabgesetzt, Kälteschauer bei Berührung von Papaier, Quietschen der Tür, Empfindung eines Eisklumpens am Hinterkopf, Kopf wie ausgestopft mit dicker Substanz.

Agropyron repens = Quecke Die Quecke wird von Viren und übertragbaren Pilzen als Wirtspflanze benutzt, speziell von den Mutterkorn-bildenden Pilz Claviceps purpurea.

Homöopathie und Pflanzenheilkunde: Schnupfen mit starker Schleimabsonderung, Harnwegsentzündungen, Nierenerkrankungen, Blutreinigung und rheumatischen Beschwerden

Phleum praetense = Wiesenlieschgras schweres nährstoffreiches Futtergras, Heuschnupfen durch den Pollenflug des Grases

Homöopathie: Heuschnupfen, Asthma, Jucken Nase und Augen

Stipa pennata = echtes Federgras (9/Schadde) Synonyme: Grauscheiden-Federgras, Flunkerbart, Marineflachs, Waisenmädchenhaar, Feenhaar, Teufelshaar

Die Halme stehen aufrecht, stehen dicht zusammengedrängt (Horste); am oberen Rand der Blattscheide befinden sich feine Wimpern. Das Gras ist an der Basis zugespitzt und kann sich in den Boden, aber auch in die Haut von Tieren einbohren. Rückwärts gerichtete Borsten fördern ein bei Tieren unzweckmässiges tieferes Eindringen. Durch das tiefe Einbohren können Federgräser z.B. den Schafen schweren Schaden zuführen.

Erste meditative Erkenntnisse: Schönheit, Anmut, Feinheit, kitzelig, zittern im Wind, kindlich lächelnd, autoaggressiv, ätherische Kinder, die nicht richtig inkarniert sind, wurzellos, instabil, Uterus, Harnröhre, Verlangen Schokolade

Verreibung: hart, spröde, spiralförmig, Drehbewegung, Anmut, Antenne, Verwirrung, Traumfänger, hypersensibel; Nase verstopft, Ziliarhärchen des Innenohres, Töne werden durch Luft übertragen. zäh, pappig, verspannt; steif, altern, wurzellos, Zeit des Wechsels, allein aber nicht einsam, viel Durst, Augenjucken, Reizhusten, trockene Schleimhaut, Jucken im Ohr, Wimpern, Haare empfindlich.

Homöopathie: trockene Augen durch wenig Schlaf, alles ist trockener, ausgetrocknet: Hals, Bronchien. überreizt, räuspern mit Trockenheit, feiner Staub wie Salz in den Augen, überanstrengte Augen (z.B. durch zu viel fernsehen), belegte Stimme 7 Druck im Rücken, man kann nicht durchatmen, es bläst sich auf wie eine Schale, dadurch entsteht Druck, wie wenn jemand einen Dorn reindrückt.

9/ Homöopathische Studie, Anne Schadde, 2015

Die Sauergräser (Cyperaceae)

Papyrus Papier leitet sich von Papyrus ab. Die Wurzelstöcke sind eßbar. Papyrus wächst nur in Wassernähe und bildet bis zu 5 Meter hohe Stengel, aus denen in Ägypten im Altertum Boote gebaut wurden. Die Papyruspflanze war Symbol der aus dem Urwasser entstandenen Welt und damit mit Unterwelt und Wiedergeburt verbunden. Beschriftetem Papyrus wurde magische Kraft und medizinische Wirksamkeit zugesprochen.

Rezept eines Kinderheilmittels: (Papyrus Ramesseum) „Ein anderes Heilmittel für das Veranlassen, dass ein Kind die Stauungen von Harn ausscheidet, die in seinem Bauch sind: Ein altes Papyrusblatt, zerkocht in Öl/Fett; werde sein Bauch damit gesalbt, so dass seine Harnausscheidung sich regelt.“ (10)

Homöopathie (11/Schadde, 2015)

Gemüt: Unausgeruht, emotionsloses Gefühl, fast leer: keine Lust; nichts regte mich auf , nichts freute mich, nichts hat mich berührt. Ich war eine leere Hülle: wie ein Gummischlauch, der in sich zusammenfällt (Handbewegungen), zusammensackt. (Proband 1) Frohgestimmt, fröhlich, hoffnungsfroh getragen (abwechselnd mit ‚Gefühl als ob „Stöpsel“ gezogen, erschöpft, ausgelaugt, traurige Grundstimmung) (Proband 2)

Träume: 1. Gefühl von Verunsicherung, passt nicht in meine Realität, in den „gewohnten Rahmen“ meines Lebens. Verwunderung, das Leben geht weiter. 2. Gefühl im Körper: zusammen krampfen, nicht bewegen können, starr sein, was da passiert, nur schauen. 3. Finde Wespennest, will es wegtragen, versinke im morastisch-sumpfigen Boden. (Proband 2)

Schwindel: Gangunsicherheit. Unsicher beim Treppab-Gehen, als würde ich nicht sehen wie weit die Stufe entfernt ist, musste fokussieren, sonst wäre ich gefallen. Gefühl als würde der Kopf leer sein und kurz absacken mit komischem Gefühl im Genick. Ich bleibe kurz stehen, dann kommt wieder Blut in den Kopf, dann ist es besser (Mittel für ältere Menschen?) (Proband 1)

Kopf: Schweres Erwachen mit heftigen Kopfschmerzen auf Schädeldecke rechts vom Scheitel; als würde jemand einen Keil von oben reindrücken (loslassen und drücken, intervallmässig: besser durch Druck mit flacher Hand, beim Loslassen wurde es schlechter; Bild einer Axt, die jemand reinsteckt und rauszieht. (Proband 1) Schmerzen auf Schädeldecke rechts vom Scheitel als ob Stock durchgebohrt wird; ich will Stock rausziehen, damit der Schmerz aufhört: schlechter durch Erschütterung (Radfahren, Bewegung), besser durch Ruhe und Liegen. (Proband 2) Kopfschmerz wie in Schraubstock, Schlechter durch geringste Bewegung (Migräne mit Übelkeit), besser durch Kaffee. (Proband 2)

Augen: Brennen in Augen morgens; zog die Augenlider runter; besser durch Schliessen der Augen. (Proband 1) Zucken des linken Augenlids und Augenbraue ( Proband 2) Schwere der Augen, als ob Säcke an den Unterlidern hängen, zieht alles runter. (Proband 3)

Ohr: Krusten im Gehörgang, gelb, schmerzend bei Berührung, als ob entzündet. Beide Gehörgänge juckten, morgens war Gehörgang wie zugekleistert mit Krusten und Ohrenschmalz, viele Absonderungen, matschig im Gehörgang.

Mund: extreme Trockenheit (Proband 3)

Schlaf: schlecht eingeschlafen, sehr geräuschempfindlich, jedes kleinste Ding stört, als wäre es jedes Blatt, das runterfällt bis 2 Uhr in der Nacht. (Proband 1) Müdigkeit: Schlaf: unruhig, oft aufgewacht durch Geräusche, durch Nachbarn, die nach Hause kamen etc. (Proband 2)

Rücken: Schmerz in Pobacke, krampfartiges Ziehen ins Bein (Proband 2)

Extremitäten: (Ischiasbeschwerden) besser Bewegung, schlechter beim Anfang der Bewegung und morgens. (Proband 2)

Blase: Ständiges Wasserlassen, ohne viel getrunken zu haben (Proband 1)

Haut: Stiche: rot - dick - heiss - bläulich - livide - juckend mit violetter Umrandung (Proband 1), Stiche, rot juckend, starke Hornhautbildung an beiden Fersen, trockene rissige Haut (Proband 2)

Generelles: Extreme Müdigkeit zog sich durch Körper den ganzen Tag. (Proband 1) Müde - schlapp - hohl - leer - keine Lust auf Kontakt abwechselnd mit Mordspass, aufblühen, sich präsentieren, sich schön fühlen. (Proband 1) Müdigkeit, Mattigkeit, Überforderung, Ohnmacht, ich war ganz fertig (Proband 3)

11/ Homöopathische Studie, Anne Schadde, 2015

Zusammenfassung der Themen der Gräser in der Homöopathie

Thema: Stabil - Instabil: Zittern, Schwanken, Schwindel

Lolium: schwankendes Gehen,Gangstörung, stolpern Oryza: Schwanken, muss sich setzen, Schwindel, als ob in Ohnmacht fallen Saccharum off.: schwankender Zuckerstoffwechsel, schwankende Energie und Emotion, Schwere, Steifheit, Zittern, Schwindel als ob Bett sinkt. Avena sativa: Zittern, Schwanken, Nervensystem, Stress, Hinken als ob Fussfessel Arundo: überschiessende allergische Reaktionen Bambusa: schwankende Wirbelsäule (Schwingen) Papyrus: Gangunsicherheit, absacken, fallen Cymbopogon: Zittern, Schwindel, Fallen, als ob elektrische Schocks

Thema: „Lichtspeere“ (verkrampft, starr, rigide)

Bambusa: Stab, Stange, Stock, Stütze, Pflock, Dorn Stipa pennata: Einbohren, eindringen, Speer, Dorn, eingedrückt Papyrus: Keil, Stock, Axt Poa annua: Stechen, Stich, Pflock, Dolch, erstarrt, steif

(Wir können erkennen, dass bei den neueren Studien die Empfindungen der „Lichtspeere“ von Spitze, Dorn, Stange, Stock, Pflock intensiver in den Vordergrund getreten sind.)

Thema: Müdigkeit, Schwäche

Bambusa: gefangen, überfordert, Stress,zusammensacken Papyrus: Gummischlauch, zusammengesackt, hohl, leer Stipa pennata: überreizt, rote Augen, geschwächt Triticum: keine Freude, kein Enthusiasmus Anantherum: Schwäche, Ohnmacht, Fallen Saccharum off.: Leeregefühl, Schwäche Cymbopogon: Schwäche

Thema: Trockenheit - Wasser

Stigmata maydis: chron. Blasen-Entzündung Arundo: viel flüssige Absonderungen Agropyron: Harnwegs- und Nierenerkrankungen Stipa: ausgetrocknet, Staub wie Salz Papyrus: ständiges Wasserlassen

Thema: Allergien/Asthma stechen, kribbeln, krabbeln, jucken, sticheln, brennen, scharf Bambusa Oryza (Reis) Triticum (Weizen) Arundo Saccharum off. (Zuckerrohr) Avena sativa (Hafer) Poa annua Cynodon Cymbopogen Anatherum Phleum Stipa pennata (Federgras)

Empfindungen der Gräser (Vorschlag) Empfindung: Gleichgewicht suchen, Schwanken, instabil, unsicher, aus der Balance, Stock, Pflock, Dorn, Stechen

Passive Reaktion: Schwäche, müde, leer, hohl, schwindelig, ver-/gebogen, geknickt, zittern, Kälte, ausscheren, zusammensacken

Aktive Reaktion: anspannen, fest, starr, steif, festhalten, stützen

Kompensation: mitschwingen, anpassen, unbeschwert, lustig, gelöst, muss darauf achten, dass alles zusammenhält und nicht aus der Reihe/Familie, aus dem Gefüge fällt

Miasmen (Vorschlag) Typhoid: Mais, Stigmata maydis ( muss sich zusammenreissen, damit nicht explodiert)

Malaria: Saccarum off. (Periodizität: abwechselnde Zustände ärgerlich - hyper)

Ringworm: Papyrus (alternierend: lustlos - hoffnungsfroh, emotionslos - freudig)

Cancer: Oryza sativa (mühsam zwanghaft, erschöpfend) Bambus (muss enorme Kräfte aufwenden, um die Stabilität aufrechtzuerhalten

Tuberkulinisch: Arundo (hohe Aktivität, Produktion von Schleim/Flüssigkeit)

Lepra: Triticum (keine Freude, keine Unterstützung, zum Scheitern verurteilt)

Syphilitisch: Avena sativa (Zerstörung)

Ich würde mich freuen über Erfahrungsberichte von KollegInnen mit der Anwendung der homöopathischen Mittel aus der Familie der Gräser.

Anne Schadde
Nymphenburger Str. 122
80636 München

www.anne.schadde.de

anne@schadde.com

Lernen von Zuhause

Bedingt durch die Corona-Pandemie, haben wir in den Jahren 2021 und 2022 Online-Kongresse durchgeführt. Die Kongressaufzeichnungen könnnen Sie auf unserer internationalen WISH-Website erwerben.

One WISH 2021

Auf unserer internationalen WISH-Website besteht die Möglichkeit einen Zugang zu erwerben, sich zu registrieren um anschliessend die Videos für 12 Wochen in Ruhe anschauen zu könnnen.
Die Kongresssprache war Englisch, alle Aufzeichnungen sind jedoch in deutscher, englischer und russischer Sprache verfügbar.

One WISH 2022

Unter dem Motto: Naturreiche, Sub- and Superklassen, Empfindungen und Unterscheidungen der Naturreiche und ihre Anwendung in der täglichen Praxis, fand im Mai 2022 unser 2. Onlinekongress statt.